Majestätisch thront er auf dem Geländer, Herrscher über Hafen, Horizont und halbe Fischbrötchen. Die Federn ein Patchwork aus Straßenstaub und jugendlicher Verwirrung, der Blick stolz wie bei einem, der gerade erfolgreich eine Eiswaffel aus Kinderhand ergaunert hat. Ein echter Vertreter der Gattung „Larus schnorrensis“, auch bekannt als „Hering mit Flügeln“. Noch kein weißes Federkleid, aber schon alle Allüren. Wer braucht schon Schönheit, wenn man so viel Selbstbewusstsein hat?
Schlagwort: Sarkasmus
Bild der Woche (mit Verspätung): „Blüte mit Burg – oder: Wenn der Fokus einfach woanders liegt“
Es hätte pünktlich um 10 Uhr erscheinen sollen. Hat es aber nicht. Und warum? Weil selbst der größte Fotograf mal morgens verschläft, die Speicherkarte verlegt oder – wie in diesem Fall – schlicht keine bessere Idee hat als: „Ach komm, Blume mit Burg, das geht immer.“
Im Fokus dieses Meisterwerks: eine dramatisch aufblühende Begonie, die sich wie eine Diva in Szene setzt. Strahlend rot, voll im Licht, mit dem Pathos einer Shakespeare-Darstellerin auf der Premierenbühne.
Im Hintergrund: die Burg Diez. Unscharf. Abgeschnitten. Fast beleidigt. Wie eine Sehenswürdigkeit, die es gewohnt ist, im Mittelpunkt zu stehen – und heute mal nur Kulisse spielen darf. Tja, Ruhm ist vergänglich.
Was lernen wir daraus?
- Diez hat mehr zu bieten als Altstadt, Fachwerk und Geschichte – zum Beispiel Blumenkübel mit Selbstbewusstsein.
- Tiefenschärfe ist auch nur eine Frage der Prioritäten. Und heute war halt Blumentag.
- Und ja: Wer die Burg sehen will, muss halt selbst hinfahren. Oder den Fokus manuell verstellen. Aber wer macht das schon?
Bonus-Zitat für Fortgeschrittene:
„Wenn du denkst, du bist das Zentrum der Welt, mach ein Foto mit einer Begonie.“
Ein Mann, ein E-Bike, ein Mittagessen zu viel – meine epische Odyssee ins große Nichts
Manchmal beginnt ein Abenteuer mit einer waghalsigen Idee. In meinem Fall war es die geniale Entscheidung, mit vollem Magen nach dem Mittagessen auf eine Radtour zu gehen. Denn was könnte besser zu sportlicher Aktivität passen als ein Verdauungskoma? Doch keine Sorge, ich hatte ja mein E-Bike – das perfekte Fortbewegungsmittel für Leute, die sich einreden, sie würden etwas für ihre Fitness tun, während sie in Wahrheit von einem Akku durch die Gegend geschoben werden.
Weiterlesen… „Ein Mann, ein E-Bike, ein Mittagessen zu viel – meine epische Odyssee ins große Nichts“Regensburg: Zwischen barocker Pracht und Kellerromantik
Unser Tag in Regensburg begann, wie jede gute Geschichte über moderne Technik beginnen sollte: mit einem Drama. Oder besser gesagt, mit einem vermeintlichen Drama. Der Rechner meines Vaters hatte den Geist aufgegeben, und ich, als Familienadministrator, wurde gerufen, um das Problem zu lösen. Nach großen Worten und kleinen Sorgen waren die Tatsachen allerdings ernüchternd: Fünf Minuten, ein banales Update und einen Neustart später, war das Drama vorbei. Plötzlich hatten wir mehr Zeit als erwartet. Warum also nicht Regensburg besuchen?
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