Manchmal braucht man keinen großen Plan, kein Hightech-Equipment und schon gar kein Navigationsgerät. Alles, was es braucht, ist ein sonniger Oktobertag, ein Fahrradträger, der nicht komplett unter einer Staubschicht begraben ist, und die Erkenntnis: Heute gehen wir auf Tour. So geschah es am 26. Oktober, als mein Spatzl und ich uns kurzerhand entschieden, die Saison würdevoll abzuschließen – mit einer Fahrt von Obernhof nach Laurenburg.
Der Start: Helden der Improvisation
Der Nachmittag begann mit der typischen Prozedur: „Wo ist eigentlich der blöde Fahrradträger?“ Nach einer kurzen Expedition in den Speicher wurde er geborgen, entstaubt und auf das Auto gehievt. Die E-Bikes fanden ihren Platz, und schwups – schon standen wir in Obernhof. Kein Navi, keine Karten-App, nicht einmal eine gedruckte Karte – denn mal ehrlich, warum sollten wir bei einer Strecke, die ein Kind mit drei Kreidepfeilen auf dem Boden markieren könnte, auch nur daran denken?
Ausgangspunkt: | Obernhof |
Höhenunterschied: | ➚150 m ➘150 m |
Anforderungen | leicht |
Einkehr: | keine |
Dauer: | ca. 1 1⁄4 Stunden |
Länge: | ca. 22,6 Kilometer |
Die Strecke: Postkartenidylle ohne Drama
Ein echter Genuss war die Fahrt entlang der Lahn. Die Blätter leuchteten in den schönsten Herbstfarben, und die Lahn glitzerte im Sonnenlicht, als hätte sie sich extra für uns herausgeputzt. Keine Abzweigungen, keine Irrwege, keine Abenteuer in dunklen Wäldern – es war fast etwas zu harmonisch. Aber bisweilen darf es auch mal so laufen, oder?
Der Zwischenstopp: Freunde, Wärme und ein selbstgemachtes Geschenk
In Laurenburg angekommen, wartete der wahre Höhepunkt: Freunde, warme Getränke und eine spontane Quasselrunde, die jedes Zeitgefühl aushebelte. Doch bevor wir uns gemütlich niederließen, hatten wir eine kleine Überraschung für Anja und Bernd: einen selbst geflochtenen Korb, den mein Spatzl mit viel Liebe gefertigt hatte. Ihr Lächeln war unbezahlbar – und wir sind sicher, dass der Korb einen Ehrenplatz gefunden hat.
Hier möchten wir auch ein ganz besonderes Dankeschön an die beiden aussprechen. Sie haben uns nicht nur herzlich empfangen, sondern uns mit ihrer Gastfreundschaft und einer Extraportion Gemütlichkeit verwöhnt. Es tat gut, die Hände an einer heißen Tasse zu wärmen und sich in bester Gesellschaft mal so richtig zu verquatschen.
Die Rückkehr: Ein Rennen gegen die Dämmerung
Auf dem Rückweg zeigte sich, warum Spontanität so spannend ist: Die Zeit wurde knapp, und das Licht verabschiedete sich schneller als erwartet. Zum Glück sind unsere E-Bikes selbstverständlich mit Beleuchtung ausgestattet, sodass wir die letzten Meter sicher und souverän zurücklegen konnten – aber es hatte trotzdem diesen Hauch von „gerade noch geschafft“.
Fazit: Ein Saisonabschluss mit Herz
Manchmal sind es die kleinen, unspektakulären Touren, die die schönsten Erinnerungen hinterlassen. Diese Mischung aus Spontanität, herbstlicher Idylle und einem herzlichen Zwischenstopp bei Freunden hat uns gezeigt: Für eine gelungene Tour braucht es keine großen Pläne.
Ein riesiges Dankeschön geht noch einmal an Anja und Bernd – ihr habt diesen Ausflug mit eurer Gastfreundschaft und eurer Freude über das Gastgeschenk zu etwas Besonderem gemacht! Bis zur nächsten Saison – und wer weiß, vielleicht mit etwas mehr Zeitpuffer, aber garantiert wieder mit Licht und liebevoller Vorbereitung. 😉