Hoch hinaus und tief in den Nebel: Mein großes Abenteuer zur Hohen Lay

Ah, was für ein Samstag! Der 23. November 2024 – ein Datum, das man sich merken muss. Nicht wegen eines Weltwunders oder eines historischen Ereignisses, sondern weil ich beschlossen habe, meine bescheidene Canon EOS 250D samt Budget-Glas auszuführen. Ja, richtig gelesen: Ich habe meine billigen Objektive mitgenommen. Schließlich muss ich ja nicht immer wie ein Profi aussehen, wenn ich mit einer Kamera um den Hals herumlaufe, oder?

Die Mission? Von Nassau hoch zur Hohen Lay und wieder zurück. Ein Weg, der in jedem Wanderführer wahrscheinlich irgendwo zwischen „gemütlicher Spaziergang“ und „Wandern für Anfänger“ eingeordnet ist. Aber hey, ich habe es zu meinem persönlichen Mount Everest gemacht.

Das Wetter? Ein Traum. Also ein Traum für Leute, die eine gewisse Affinität zu trübem Grau und melancholischem Hochnebel haben. Während ganz Deutschland in der Sonne lag (vielleicht auch nicht, aber ich stelle es mir so vor), hatte das Lahntal beschlossen, den Nebel festzuklammern wie einen alten Freund, der nicht gehen will. Romantisch, oder?

Mit meiner Canon, dem Kit-Zoom 18-55 mm und einer 24-mm-Festbrennweite bewaffnet, bin ich also losgezogen. „Das sind keine Profisachen“, würde mancher sagen. Und wisst ihr was? Das stimmt. Aber man braucht keinen Ferrari, um zum Supermarkt zu kommen. Manchmal reicht auch ein rostiger Golf – und genau das sind meine Objektive: des rostigen Golfs der Fotowelt.

Auf dem Weg hoch zur Hohen Lay habe ich alles gegeben. Nicht körperlich, sondern mental. Wie fängt man ein Motiv ein, wenn die Welt in 50 Grautönen verschwimmt und die einzige Konstante ein unbarmherzig drückender Nebel ist? Meine Antwort: Man drückt einfach ab und hofft, dass die Kamera mehr sieht als man selbst.

Oben angekommen – was für ein Panorama! Oder besser: was für eine Aussicht auf … Nebel. Hier ein Baum, dort ein Baum, und dazwischen? Eine dichte Wand aus Feuchtigkeit, die jede Fototapete aus den 80ern neidisch machen würde. Ich hätte fast erwartet, dass Gandalf aus dem Nebel tritt, um mir zu sagen: „Du sollst nicht fotografieren!“

Trotz allem bin ich tatsächlich zufrieden mit meinen Bildern. Die Kombination aus trister Stimmung, unschuldigem Hochnebel und meiner bescheidenen Ausrüstung hat etwas fast Magisches eingefangen. Oder vielleicht ist es auch nur die Tatsache, dass ich einfach gerne draußen bin und mich freue, wenn der Akku hält.

Fazit: Man braucht keinen strahlend blauen Himmel oder eine Ausrüstung im Wert eines Mittelklassewagens, um großartige Erlebnisse zu haben – und ja, gelegentlich sogar ein paar schöne Fotos zu machen. Alles, was man braucht, ist ein bisschen Humor, eine Kamera, die irgendwie funktioniert, und die Bereitschaft, das Beste aus der Situation zu machen.

Bis zum nächsten Abenteuer. Vielleicht wird es dann ja Sonne – oder ein Nebel, der wenigstens dramatisch aussieht.

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