Tag 3: von der Hallertau ins Altmühltal – Ein Tag im Hopfenparadies

Nach den ersten zwei Tagen voller kleiner Abenteuer fühlte ich mich am dritten Tag schon fast wie ein echter Radprofi. Heute stand eine besondere Etappe an: von Au in der Hallertau bis ins wunderschöne Altmühltal. Zugegeben, ich habe mir das ein wenig wie eine entspannte Panoramafahrt durch eine Postkartenlandschaft vorgestellt. Aber – Überraschung! – die Realität sah natürlich mal wieder anders aus.

Der Tag begann, wie er sollte: mit einem ausgiebigen Frühstück, um Kraft für die 100 Kilometer zu tanken, die vor mir lagen. Der Plan war simpel: einmal quer durch die Hallertau, vorbei an Hopfenfeldern, und dann ab ins Altmühltal. Klingt idyllisch, oder? Ja, dachte ich auch, bevor die Sonne sich entschied, mich wie ein Schnitzel zu braten.

Ausgangspunkt:Au in der Hallertau
Höhenunterschied:➚ 490 m ➘ 520 m
Anforderungenschwer
Einkehr:irgendwo in Ingolstadt
Dauer:ca. 6 Stunden
Länge:ca. 100 Kilometer

Schon früh am Morgen kündigte sich an, dass das heute ein harter Tag werden würde. Die Sonne strahlte bereits in aller Pracht vom Himmel, und was als „leichte Brise“ angekündigt war, fühlte sich an wie der Vorhof der Hölle. Statt entspannter Radtour durch die friedliche Hallertau wurde es zu einem Rennen gegen die Hitze. Die endlosen Hopfenfelder, die zunächst noch so malerisch wirkten, verwandelten sich bald in eine Art grüne Sauna. Der Hopfen, der bis in den Himmel wächst? Sah klasse aus, war aber leider kein Schatten spendender Baum, unter dem ich mich hätte retten können.

Während ich also durch dieses Hopfenparadies strampelte, verfluchte ich die Sonne in all ihren Formen. Jedes Mal, wenn ich auf einen kleinen Anstieg zufuhr, dachte ich mir nur: „Das war’s jetzt. Das ist der Moment, in dem ich endgültig in der Hitze dahinschmelze.“ Meine Wasserflaschen wurden im Handumdrehen leer, und jeder Schatten, den ich finden konnte, wurde zu meinem besten Freund. Sogar ein kurzer Stopp in einem kleinen Dorfladen, um die Vorräte wieder aufzufüllen, fühlte sich an wie ein rettender Anker inmitten eines Ozeans aus Glut.

Nachdem ich die Hallertau irgendwie überlebt hatte, erreichte ich schließlich das Altmühltal. Hier änderte sich die Landschaft dramatisch: Die endlosen Felder wichen steilen Trockenhängen, die majestätisch ins Tal hinabfielen. Und die Altmühl? Sie schlängelte sich träge und verlockend durchs Tal, als wolle sie mich höhnisch daran erinnern, dass ich im Gegensatz zu ihr auf gar keinen Fall so entspannt sein durfte.

Obwohl ich mittlerweile ziemlich gegrillt war, muss ich zugeben, dass das Altmühltal atemberaubend war. Die Fahrt entlang des Flusses und durch diese beeindruckende Landschaft waren definitiv die Mühen wert. Die Sonne hatte sich immer noch nicht erbarmt, aber irgendwie hatte ich mich damit abgefunden, in meinen Radklamotten zu brutzeln. Schließlich ist das ja der Preis für die „volle Dosis Natur“.

Nach rund 100 Kilometern kam ich schließlich in Mühlheim an. Mein Ziel: der „Rottensteiner Hof“. Nach einem langen Tag voller brennender Sonne, glühendem Asphalt und Hopfen, so weit das Auge reicht, war ich mehr als bereit, die Füße hochzulegen und den Tag mit einem kühlen Getränk abzuschließen.

Und so endete der dritte Tag meiner Tour: erschöpft, leicht gebräunt (oder verbrannt?), aber irgendwie zufrieden. Ich habe gegen die Sonne gekämpft und – na ja – halbwegs gewonnen. Morgen geht es weiter, mal sehen, ob das Wetter mir weiterhin so wohlgesonnen ist. Man kann ja nie wissen …

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