Willkommen zum fünften Tag meiner grandiosen Radreise von Bad Tölz nach Bettendorf, wo der Schweiß des Leidens, die Strahlen der Sonne und der Duft von gebratenen Gyros aufeinandertreffen. Nach einem schlaflosen Abend im Hotel Merian, in dem ich wahrscheinlich mehr über die Nachttemperaturen und den schleichenden Klimawandel nachgedacht habe als über meine nächste Etappe, begann ich den Tag mit einer bewundernswerten Portion Optimismus. Schließlich waren 97 Kilometer auf dem Programm – was könnte da schon schiefgehen?
Der Aufbruch: Ein Kampf gegen die Sonne
Ich schwang mich auf mein treues Fahrrad, ausgestattet mit Sonnencreme und dem Glauben, dass etwas Radfahren in der Sonne die Fitness meines Körpers verbessern könnte. Die Temperaturen lagen bereits zu Beginn des Tages bei knackigen 32 Grad – was für eine großartige Gelegenheit, sich gleich am frühen Morgen zu bräunen! Und so ging es los, die ersten Kilometer flogen dahin, als ich die herrliche Landschaft des Taubertal genoss. Der Weg führte malerisch an der Altmühl entlang und die Natur war, nun ja, fast so schön, wie ich mir das vorgestellt hatte. Fast, wenn man die schmelzende Hitze und das ständige Schwitzen mal außen vor lässt.
Nach der ersten Stunde fühlte ich mich großartig. Ich schnurrte wie ein Kätzchen und wollte die Welt umarmen. Doch nach der dritten Stunde, mit dem Schweiß, der mir in Strömen von der Stirn lief und meinen Beinen, die sich anfühlten, als würden sie aus Pudding bestehen, wurde ich mir bewusst, dass der Himmel über mir zwar blau, aber mein Zustand alles andere als rosig war. In der Hölle schwitzen – ein schöner Gedanke.
Ausgangspunkt: | Bad Tölz |
Höhenunterschied: | ➚ 520 m ➘ 800 m |
Anforderungen | schwer |
Einkehr: | Bad Mergentheim |
Dauer: | ca. 6 Stunden |
Länge: | ca. 101 Kilometer |
Mittagspause in Bad Mergentheim: Maultaschensalat für die Rettung
Nach 50 Kilometern des ununterbrochenen Pedalierens kam ich schließlich an den Punkt, wo der menschliche Körper und die Götter der Gastronomie aufeinandertrafen. In Bad Mergentheim entschied ich mich für eine wohlverdiente Pause in einem Café. Ich war fest entschlossen, meinem Körper eine kleine Belohnung zu gönnen, und was könnte da besser helfen als ein frischer Maultaschensalat? Die Kombination aus Teigtaschen und frischem Gemüse war genau das, was ich brauchte, um meinen Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Und ganz ehrlich, ich hätte auch die Maultaschen im gesamten Umkreis allein für mich beanspruchen können! Nach dieser kulinarischen Stärkung fühlte ich mich fast wie neu geboren – bereit, die restlichen Kilometer zu bewältigen.
Die letzten Kilometer: Baustellen und Umleitungen als Bonus
Nach dem Essen ging es weiter, und ich musste mir eingestehen, dass die Strecke zwar gut beschildert war, aber ich während der letzten Kilometer auch gegen ein weiteres Hindernis kämpfen musste: eine Vielzahl an Baustellen und Umleitungen, die den Radweg in ein echtes Abenteuer verwandelten. Es war, als hätte jemand beschlossen, mir noch ein paar zusätzliche Herausforderungen zu präsentieren. „Wer will schon einfach so radeln, wenn man sich auch durch eine ganze Reihe von Umleitungen navigieren kann?“, schien das Motto des Tages zu sein.
Die ersten Kilometer waren flach, aber jetzt, am Ende des Taubertal, gab es einige kleinere Anstiege. Die waren nicht so wild, aber mit jedem weiteren Umweg und dem ständigen Suchen nach dem richtigen Weg überkam mich der Gedanke: „Wie viel ist zu viel?“ Ich kämpfte mit der Hitze, dem Schweiß und dem Aufeinandertreffen von Baustellen, aber der Gedanke an das Ziel – Wertheim – hielt mich auf Kurs.
Die Ankunft in Wertheim: Ein Gewitter zur perfekten Zeit
Endlich näherte ich mich dem Ziel: Wertheim. Doch kaum hatte ich mein Rad abgestellt und mich auf der Terrasse eines Restaurants entspannen wollen, passierte das Unvermeidliche: Der Himmel, der den ganzen Tag über sonnig und gnadenlos war, verdunkelte sich innerhalb von Minuten. Der Wind kam auf, und pünktlich zur Ankunft in Wertheim zog ein Gewitter auf. Und nicht nur ein kleines, sondern eines, das es wirklich in sich hatte. Blitze zuckten am Himmel, der Regen prasselte auf die Straße, und ich sah zu, wie mein geplantes „entspanntes Ankommen“ buchstäblich ins Wasser fiel.
Aber hey, was für ein großartiger Weg, den Tag ausklingen zu lassen! Statt auf einer sonnigen Terrasse ein kaltes Getränk zu genießen, fand ich mich bald unter einem überdachten Bereich wieder, mit einem Bier in der Hand und dem lauten Zischen des Regens im Hintergrund. Ich setzte mich, um den Stress des Tages zu reflektieren, und dachte mir: „Ich bin am Ziel!“ Aber wie immer muss ich mich mit einer Portion Ironie und einer großen Prise Humor über das Schicksal hinwegtrösten.