02.05.25 – Das Finale auf Rügen. Der vorletzte Urlaubstag. Noch einmal wollten wir ein echtes Highlight – das Kap Arkona. Das nördlichste Zipfelchen der Insel, bekannt für seine Leuchttürme, Wind, Weite und… na ja, auch für Menschenmassen.
Die Anfahrt erfolgte ganz zivilisiert – bis zum Besucherparkplatz. Von dort ging’s per Touristenbähnchen weiter. Wir waren natürlich nicht die Einzigen mit dieser Idee. Das Bähnchen war gut gefüllt, die Stimmung irgendwo zwischen Ausflugsfreude und innerem Stöhnen. Aber wir erreichten unser Ziel.
Kap Arkona präsentierte sich wie bestellt: Zwei Leuchttürme, der eine fotogener als der andere – was aber nicht viel heißen will. Denn: wirklich beeindruckend? Naja. Vielleicht, wenn man Leuchtturmpurist ist. Oder gerne im Wind steht. Oder beides. Immerhin gab es viel Küstenpanorama, eine steife Brise und das Gefühl, das Häkchen für diese Sehenswürdigkeit nun setzen zu können.
Mittagessen gab es nicht direkt vor Ort, sondern etwas abseits – in einem kleinen Imbissrestaurant, das sich selbst als „Geheimtipp“ bezeichnete. Die Preise waren fair, das Essen solide, die Einrichtung rustikal bis nostalgisch. Wir aßen, wir atmeten durch, wir waren bereit für den nächsten Mini-Ausflug: das Fischerdorf Vitt.
Klingt idyllisch. War es auch – theoretisch. In der Praxis bestand es an diesem Tag aus schmalen Gassen, hübschen Reetdächern und einer Menschendichte wie auf dem Weihnachtsmarkt. Die romantische Idee vom verschlafenen Küstendorf wurde schnell durch Kinderwagenkolonnen, Radfahrergruppen und Selfiestick-Paraden ersetzt. Dennoch: hübsch war’s, wenn man den Kopf leicht schräg hielt und das Getöse ignorierte.
Zurück zum Parkplatz wieder mit der Touristenbahn, die uns diesmal mit einem leichten Ruckeln und viel „Uff“-Stöhnen zurückschaukelte. Unsere Reise auf Rügen neigte sich dem Ende zu. Zurück in Binz hieß es: packen, sortieren, Luft holen. Die Rückfahrt stand bevor.
03.05.25 – Abreise. Früh raus, Sachen ins Auto, letzte Blicke auf die Ostsee – und ab Richtung Heimat. Doch der Rückweg war weniger idyllisch als erhofft. Kurz vor Ludwigsfelde: Vollsperrung auf der Autobahn. Stau. Stillstand. Schnappatmung. Eine ganze Stunde im automobilen Niemandsland – immerhin mit Snacks aus dem Handschuhfach.
Doch schließlich erreichten wir Ludwigsfelde, wo ein Treffen mit einem alten Kumpel auf dem Programm stand. Wir aßen beim Griechen – wohltuend unkompliziert. Danach ging es noch zum Einkaufen: „Tote Oma“ (lose Wurst), Senfgläser mit DDR-Charme, Ostkekse, die vermutlich schon damals krümelten. Ein letztes bisschen Urlaub in Einkaufstüten.
Abends, weit nach Sonnenuntergang, rollten wir in Bettendorf ein. Erschöpft, aber reich an Geschichten. Die Wäsche türmte sich, die Kamerakarte war voll, und unser Humor war – trotz allem – noch intakt.
Fazit des Finales: Leuchttürme können romantisch sein, müssen es aber nicht. Fischerdörfer sind selten menschenleer. Und Staus gehören zum deutschen Urlaub wie das Softeis zur Promenade. Aber wenn man am Ende mit einem Lächeln nach Hause kommt – trotz Wind, Wurst und Warteschlangen – war es wohl doch ein richtig guter Urlaub.











