Unser Tag in Regensburg begann, wie jede gute Geschichte über moderne Technik beginnen sollte: mit einem Drama. Oder besser gesagt, mit einem vermeintlichen Drama. Der Rechner meines Vaters hatte den Geist aufgegeben, und ich, als Familienadministrator, wurde gerufen, um das Problem zu lösen. Nach großen Worten und kleinen Sorgen waren die Tatsachen allerdings ernüchternd: Fünf Minuten, ein banales Update und einen Neustart später, war das Drama vorbei. Plötzlich hatten wir mehr Zeit als erwartet. Warum also nicht Regensburg besuchen?
Unsere erste Station: die historische Wurstküche. Schon von Weitem zog der Duft gebratener Würste in unsere Richtung. Doch dieser Traum endete vor der realen Schlange. Diese war so lang, dass wir vor dem Essen wahrscheinlich schon erfroren wären. Also ließen wir den Würstchenstand hinter uns – nicht ohne das schleichende Gefühl, dass uns der Duft den Rest des Tages verfolgen würde.

Weiter ging es zum Regensburger Dom. Von außen strahlte er imposant – oder besser gesagt, seine eingerüsteten Türme strahlten im „Christo Design“. Innen allerdings war es eher ernüchternd. Ohne die Regensburger Domspatzen fehlte einfach die Magie. Ein großer Raum, aber eben nur ein Raum.

Nach dem Dom wollten wir eigentlich ein Abendessen im „Weltenburger am Dom“ genießen. Doch wie das Leben so spielt, wurde daraus ein Mittagessen. Spatzl hatte sich für die reichlichen Käsespatzen entschieden – ein Teller, der uns an große Bergbauernportionen erinnerte. Mein Schweinebraten hingegen … nun, sagen wir, in der Provinz bekommt man so was zum halben Preis in besserer Qualität. Und die Aussicht auf den Dom? Fehlanzeige. Stattdessen saßen wir in der Kellerwirtschaft und genossen die Abwesenheit des Tageslichts.



Auf dem Weg durch die Innenstadt erlebten wir einen weiteren Höhepunkt: den Bekehrungsversuch durch die allgegenwärtigen Katholiken. Fast wie eine himmlische Mission tauchten sie aus dem Nichts auf. Doch mit einem schnellen Ausweichmanöver in die Menschenmenge konnten wir uns gerade noch retten.

Dann erreichten wir das Schloss St. Emmeram. Ein Ort, an dem Geschichte lebendig werden sollte – wäre es nicht ab 15:30 Uhr geschlossen gewesen. Wir waren um 15 Uhr da, aber die fürstliche Schatzkammer blieb uns trotzdem verwehrt. Gloria von Thurn und Taxis war natürlich nicht anwesend, um uns höchstpersönlich Einlass zu gewähren. So blieb uns nur ein Blick auf die goldene Krone und die Feststellung: Aristokratie hat ihre eigenen Öffnungszeiten.

Das absolute Highlight des Tages aber war die Basilika St. Emmeram. Während Regensburg an vielen Stellen ernüchternd wirkte, war diese Kirche ein barockes Meisterwerk. Die Deckenmalereien, die goldenen Verzierungen, der prunkvolle Altar – alles strahlte eine Opulenz aus, die einfach nur beeindruckte. Hier schien die Zeit stehen geblieben zu sein, und das – für einen Moment – im besten Sinne.






Vor dem Ende unseres Tages in Regensburg machten wir noch eine wohlverdiente Pause zum Aufwärmen. In einem italienischen Café und Restaurant ließen wir den Tag bei einem Cappuccino für Spatzl und einer heißen Schokolade für mich Revue passieren. Die wärmenden Getränke waren genau das, was wir nach dem langen Spaziergang brauchten.
Ein weiteres Erlebnis, das uns besonders in Erinnerung blieb, war unser Halt an der alten Brücke. Dort trafen wir auf zwei Fotografen, die bereits vor uns ihre Stative aufgebaut hatten. Um dennoch einen einzigartigen Blickwinkel zu finden, tauchte ich in die Dackelperspektive ab, während sich Spatzl weiter nach rechts verzog. Zu unserer Belustigung begannen die beiden Fotografen, unsere Bewegungen nachzuahmen. Ein Moment, der den Tag perfekt abrundete.

So endete unser Tag in Regensburg. Eine Mischung aus unerwarteten Wendungen, kleinen Enttäuschungen und einem Höhepunkt, der die Reise doch noch unvergesslich machte.