Pfingstmontag im Paradies – oder doch nur der Luisenpark?

Pfingstmontag. Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, und meine bessere Hälfte und ich beschließen, die Natur in ihrer vollen Pracht zu genießen. Doch statt in den Schwarzwald zu fahren oder an den Rhein zu radeln, entscheiden wir uns für den Luisenpark in Mannheim. Richtig gehört, den Luisenpark. Ich weiß, ich weiß, man kann sich kaum etwas Spannenderes vorstellen.

Nach einer kurzen, aber erfrischenden Diskussion über die Notwendigkeit von Sonnencreme (ich habe gewonnen – also keine Sonnencreme), sind wir endlich auf dem Weg. Der Eintrittspreis des Luisenparks ließ mich kurz schlucken, aber hey, für das bisschen Natur in der Stadt zahlt man halt auch gerne mal einen kleinen Aufpreis.

Kaum durch das Tor wurden wir von einem Meer aus Menschen begrüßt. Es scheint, als hätte ganz Mannheim beschlossen, genau heute den Luisenpark zu besuchen. Wir kämpften uns tapfer durch die Massen, stets darauf bedacht, nicht über die zahlreichen Kinderwagen und Picknickdecken zu stolpern. Ein echtes Abenteuer, sag’ ich euch!

Unser erster Halt war bei den Eulen. Majestätische Vögel, die uns mit ihren großen Augen anstarrten und vermutlich über unser mangelndes Wissen über Ornithologie urteilten. Von dort ging es weiter zur Großvoliere, wo bunte Vögel in einem fast chaotischen Durcheinander umherflatterten. Ein wahres Spektakel für die Augen – und die Ohren.

Nächster Stopp: das Pflanzenschauhaus. Hier konnte man die vielfältige Pflanzenwelt bestaunen und sich gleichzeitig über die ideale Temperatur und Luftfeuchtigkeit freuen. Besonders beeindruckend war der Bereich mit den fleischfressenden Pflanzen – ein Paradies für jeden Botaniker und Horrorfilmfan.

Dann machten wir uns auf zu den Pinguinen. Diese eleganten Frackträger planschten hin und her und zogen alle Blicke auf sich. Ein echtes Highlight für jeden Besucher des Parks.

Hungrig von all dem Schlendern (und dem Vermeiden von Selfiesticks) entschieden wir uns, im Café Gondoletta zu Mittag zu essen. Der Biergarten im Luisenpark ist ein Erlebnis für sich. Mit einer Speisekarte, die von Pommes über Currywurst bis hin zu Brezeln alles bietet, was das Herz begehrt. Oder zumindest das Herz, das nicht nach Gourmet-Essen verlangt. Die Limonade war kühl, das Essen heiß, und das Gefühl der Zufriedenheit stellte sich spätestens nach der dritten Brezel ein.

Nach dem Essen schlenderten wir gemütlich durch den Park in Richtung chinesischer Garten, der uns laut Prospekt „eine Oase der Ruhe und Gelassenheit“ versprach. Und tatsächlich, es war ruhig – wenn man die schreienden Kinder, das laute Gelächter und die plärrenden Handys ignoriert. Gelassenheit stellte sich nach ein paar tiefen Atemzügen und einer kurzen Meditation neben dem Teich schließlich auch ein – zumindest bis uns eine Gruppe Touristen mit Selfiesticks beinahe ins Wasser schubste.

Von dort aus ging es weiter zum Südamerika Haus, wo exotische Pflanzen und Tiere auf uns warteten. Ein kleiner Ausflug auf einen anderen Kontinent, ohne Mannheim zu verlassen. Weiter zu den Seerosenterrassen, ein idyllischer Ort, der zum Verweilen einlädt und die Seele baumeln lässt.

Unser letzter Halt im Park waren die Alpakas beim Bauernhof. Diese flauschigen Gesellen sorgten für einige Lacher und das perfekte Fotomotiv. Ihr neugieriger Blick und ihr entspanntes Wesen waren der ideale Abschluss unseres Parkbesuchs.

Nachdem wir uns ausgiebig im Park vergnügt hatten, entschlossen wir uns, den Tag in der Schwetzinger Fußgängerzone ausklingen zu lassen. Nichts geht über ein gutes Eis, um den Geschmack von Currywurst und Pommes ein wenig zu neutralisieren. Die Auswahl an Eisdielen war beeindruckend, und so genossen wir unser Eis, während wir durch die charmanten Gassen schlenderten. Ein Hauch von Dolce Vita in der Kurpfalz!

Als der Tag sich dem Ende zuneigte, machten wir uns auf den Heimweg, erfüllt von Eindrücken und der stillen Überzeugung, dass ein Tag im Luisenpark mit nichts zu vergleichen ist. Es war eine willkommene Flucht aus dem Alltag, auch wenn die Menschenmassen und Selfiesticks etwas gewöhnungsbedürftig waren.

Also, falls ihr mal Lust auf einen Tag im „Grünen“ habt und dabei nicht allzu weit fahren wollt, der Luisenpark in Mannheim ist immer einen Besuch wert. Einfach Sonnencreme einpacken, Selfiesticks ausweichen und den Tag genießen – irgendwie.

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