Diesmal geht es in die Eifel bei Cochem an der Mosel. Am Hotel Weißmühle liegt der Einstieg in Tal der wilden Endert.
Wetter
Der März steht vor der Tür und der Winter lässt noch mal die Muskeln spielen. Kalte Polarluft soll Schneefälle bis in die Niederungen bringen. Das sind keine schönen Aussichten fürs Wochenende. Der Samstagmorgen begrüßt mich trüb und nass.
Planung
Was man nicht so alles in der Bibliothek zu stehen hat. Ich liebäugle schon länger mit einem Abstecher in die Eifel. Bei meiner Recherche im World Wide Waiting bin ich auch auf eine ansprechende Tour gestoßen. Allerdings fehlt ihr die Möglichkeit einer Einkehr. Beim Durchstöbern meiner Wanderführer fiel mir der passende quasi vor die Füße gleich mit der passenden Tour. Der Fliegerhorst Büchel liegt keine 5 Kilometer westlich von der Tour.
| Ausgangspunkt: | Parkplatz am Hotel Weißmühle |
| Höhenunterschied: | ➚ 300 m ➘ 300 m |
| Anforderungen | schwer |
| Einkehr: | Göbelsmühle |
| Dauer: | ca. 5 Stunden |
| Länge: | 18,4 Kilometer |
Ablauf der Tour
Durch das romantische Moseltal nach Cochem geht es an diesem Samstagmorgen zum Ausgangspunkt der Tour beim Hotel Weißmühle. Immer den Wegweisern „Wilde Endert“ folgend, geht es dem Nebenfluss der Mosel vorbei an zahlreichen alten Mühlen bergan. Am Ende wartet die Wallfahrtskirche Maria Martental. Das Rauschen der Endert übertönen nur die Triebwerke der gelegentlich überfliegenden Passagiermaschinen im Anflug auf Frankfurt am Main.
Eine schlechte Petition ist besser als keine. Die Petition von Herrn Dr. Konrad Knoll gehört bedauerlicherweise zur schlechteren Sorte. Keine Frage, Lärm macht krank. Wie haben wir doch während der Pandemie die Ruhe am Boden genossen, als die Vögeljets von Schleckermann in Frankfurt am Main am Boden blieben und der Himmel frei von Kondensstreifen war! Es reicht hier nicht, den Abflugkorridor der Startbahn West zu verbreitern, damit Herr Dr. Knoll seinen verdienten Ruhestand im Garten seines Vorstadthäuschens genießen kann.
Es ist aber auch unwahrscheinlich, dass sich Herr Dr. Knoll der letzten Generation anschließt, um sich mit seiner Frau medienwirksam an der Startbahn West anzukleben. Nur eine massive Reduzierung des Luftverkehrs, eine Stilllegung der Startbahn West mit einhergehender Renaturierung würde das Problem nachhaltig lösen. In der Petition wird darüber kein Wort verloren. Im Übrigen entspricht die Lärmbelästigung einer Boeing 747 im Steigflug auf 2000 Metern über Grund in etwa der eines Pkws von ca. 71 dB(A), siehe Quellen.
Freitags ab eins macht jeder seins. Zum Glück ist samstags die Gefahr äußerst gering, dass die Ruhe im Enderttal durch einen startenden oder landenden Tornado der Bundeswehr jäh gestört wird. Die Piloten des taktischen Jagdbombergeschwaders dürften mit Ihren Familien am Frühstückstisch sitzen, während ich mich durch aufgeweichte und verschlammte Wege quäle.
Einkehr
Man sieht sich bekanntlich immer zweimal im Leben. Die Pilgergasstätte an der Wallfahrtskirche Maria Martental hat samstags geschlossen. Vor mir war schon eine Wandergruppe auf die Idee gekommen, die Bänke vor dem Freiluftaltar für eine Rast zu nutzen. Auf dem Rückweg nutzte ich die Gelegenheit zur Einkehr in die Göbelsmühle. Lange alleine war ich hier nicht. Die Wandergruppe hatte die gleiche Idee. Die folgende Einladung zum Bier musste ich bedauerlicherweise ausschlagen. Nach einem kurzen Schnack machte ich mich auf den Weg zurück zum Ausgangspunkt der Tour.
Fazit
Zweimal die gleiche Strecke zu laufen, mag auf den ersten Blick weniger spannend zu sein, als eine Rundtour. Im Tal der wilden Endert gibt es so vieles zu entdecken, dass es sich trotzdem gelohnt hat. Selbst auf dem Rückweg hätte ich nochmals über 100 Fotos machen können, von denen es dann doch nur 22 in diesen Artikel schaffen. Viel Spaß hatte ich auch mit den Jungs der Wandergruppe und den Wirtsleuten der Göbelsmühle.
Quellen
https://www.eifel.info/a-enderttal
Rother Wanderführer Eifel, Tour 55 Seite 210