Einmal pro Jahr eine mehrtägige Radreise nach Irgendwo. Das Irgendwo liegt in diesem Jahr tief im Osten, nämlich dort, wo mein Spatzl aufgewachsen ist. Den Starttermin für diese Tour hatte ich auf den 1. August festgelegt.
Wetter
Ein heftiger Schauer begrüßt mich an diesem Morgen und zwingt mich doch glatt den Start um eine dreiviertel Stunde zu verschieben. Für den Rest des Tages sollte es bis auf ein paar wenige Schauer durchweg trocken bleiben. Nicht immer werde ich es schaffen, einen trockenen Unterstand zu finden und mich dort unterzustellen, bis der Schauer vorbeigezogen ist.
Planung
Wie kommt man darauf, von Bettendorf nach Senftenberg zu radeln? Im letzten Jahr hatte ich versucht, über den paneuropäischen Radweg von Plankstadt nach Prag zu radeln. Die Planung erfolgte nach dem gleichen Prinzip. Von der Haustür weg irgendwohin fahren. Senftenberg bot sich an, da mein Spatzl Ihren Urlaub dazu nutzen wollte, ihre Mutter zu besuchen und ich von dort mit ihr wieder nach zurückfahren konnte. Der Rest war dann nur noch Startpunkt und Endpunkt in Komoot anzugeben, die Dauer der Tour festzulegen und die Etappen von der Software planen zu lassen. Zum Schluss wurden noch ein paar Anpassungen vorgenommen und die möglichen Übernachtungsorte festgelegt. Diese wurden dann aber erst während der Fahrt fix gebucht. Man weiß schließlich nicht, was einem so alles auf so einer Tour widerfährt.
Ausgangspunkt: | Bettendorf |
Höhenunterschied: | ➚ 1280 m ➘ 1450 m |
Anforderungen | schwer |
Einkehr: | Hotel „Altes Eishaus“ Gießen |
Dauer: | ca. 6 Stunden, 45 Minuten |
Länge: | 98,3 Kilometer |
Ablauf der Tour
Gleich hinter dem Haus und noch vor dem Ortsschild geht es mit rund 10 % Steigung den Berg hoch. Dass dieser erste Tag meine kleinen Radreise kein leichter werden wird, war mir von Anfang klar. Petrus hatte an diesem Morgen auch kein Einsehen mit mir. Die Tour fängt schon prima an, waren meine Gedanken. Nachdem der Schauer abgezogen war, machte ich mich über den Col du Bettendorf zum Col du Rettert, dem Dach meiner Reise nach Bettendorf. Und ich ahnungsloser Trottel dachte mir, dass ich damit das Schlimmste hinter mich gebracht hatte.
Ich musste unbedingt auf dem direktesten Weg nach Gießen radeln. Und zwischen Weilmünster und Möttau gibt es keinen Radweg, nur eine stark befahrene Landstraße. Dazu kommt noch, dass ausgerechnet zwischen dem Möttauer Weiher und Dorf Altenkirchen eine kleine Lücke von 50 Metern im Radweg klaffte. An beiden Stellen blieb mir nicht anderes übrig, als meinen Drahtesel den Berg rauf zuschieben. Damit waren die unschönen Stellen auf der Tour dann auch abgehackt.
An diesem ersten Tag sind mir nur weniger Radwanderer begegnet. Das lag wohl auch an der anspruchsvollen Routenwahl parallel zum Lahnradweg.
Einkehr
Mit der Gastronomie abseits der touristischen Routen sieht es nicht gut aus. Viele haben mittlerweile montags und dienstags Ruhetag. Die Radwege führen auch nicht immer an einem Imbiss oder Döner vorbei. Mittags muss man schon mal mit einem Bäcker und dem dortigen Angebot vorliebnehmen. Da freut man sich am Abend auf eine Unterkunft mit halbwegs passabler Küche. Am Ende dieser Etappe hatte ich mit dem Hotel „Altes Eishaus“ in Gießen eine gute Wahl getroffen.
Fazit
Die kurzen Schauer während der Tour sorgten für die notwendigen Ruhepausen. Ich war positiv überrascht, wie gut ich die erste Etappe auf meiner Tour bewältigt hatte. Das erste Etappenziel Gießen konnte ich erreichen und mit der Übernachtung hat alles geklappt. So könnte es immer sein.
Quellen
- https://www.komoot.de/
- https://www.hotel-giessen.de/