Hachenburger Westerwald: Plattfuß und gebrochene Speiche!

Es gibt Situationen auf Radwanderungen, die kann man wirklich nicht gebrauchen. Plattfüße und gebrochene Speichern gehören zu den größten anzunehmenden Unglücken auf Touren.

Wetter

Die aktuelle Westwetterlage wird uns noch eine Weile beschäftigen. Somit waren die Temperaturen moderat und der Wind war frisch und kam aus Nordwest. Es blieb trocken, auch wenn dunkle Wolken bedrohlich über einen hinwegzogen. Zusammengefasst würde ich trotzdem sagen, es war das ideale Wetter für eine Radwanderung.

Planung

Die erste Etappe auf meiner diesjährigen Radreise im August geht über 93 Kilometern mit mehr als 1.200 Höhenmetern. Da braucht es einen Belastungstest im Vorfeld, ob man so eine Strecke auch an einem Tag mit dem Rad schafft. Auch diese Tour habe ich in der Broschüre „Radfahren im Westerwald“ von der Westerwald Touristik-Service entdeckt. Höhenprofil und Länge passen ideal, um den eigenen Fitness-Level auf die Probe zu stellen.

Ausgangspunkt:Hachenburg
Höhenunterschied:➚ 810 m ➘ 810 m
Anforderungenschwer
Einkehr:keine
Dauer:ca. 3 Stunden, 15 Minuten
Länge:48,4 Kilometer

Ablauf der Tour

Weder offline noch online steht in der Beschreibung zur Tour, dass es ab Kilometer 10,8 für 1,2 Kilometer mit durchschnittlich 10 % knackig wieder den Berg rauf geht. Das Ganze wird nett wie folgt umschrieben:

Für anspruchsvolle Radfahrer bietet die abwechslungsreiche und sportliche Ganztagestour zahlreiche spektakuläre Fernblicke und kulturelle Highlights.

Sofern Frau oder Mann nicht mit elektrischer Unterstützung unterwegs ist, bleibt bei den Strapazen wenig Spielraum für kulturelle Highlights. Die spektakulären Fernblicke nutzt man allenfalls, um den Puls auf ein einigermaßen normales Maß wieder abzusenken. Dazu kommt noch, dass man auf einigen Abfahrten mehr mit der Beschaffenheit der Waldwege beschäftigt ist, als dass man ein Auge für die durchaus sehenswerte Natur hat.

Ich war jedenfalls völlig in meinem Element und ließ mich auch nicht von der steifen Brise aus Nordwest abhalten, jeden Anstieg im Sattel zu erklimmen. Zugegeben, ich musste bei den Anstiegen auch mal absetzen, um den Puls wieder herunterzudrücken. Schieben kam für mich aber nicht infrage. Ich wollte schließlich wissen, ob ich die erste Etappe auf meiner diesjährigen Mehrtagestour auch lebend überstehe.

Mein Plan wurde dann jäh an der Paul-Gerhard Hütte ausgebremst. Die Hütte bot sich für eine Rast perfekt an und beim Biss in mein Roggenbrötchen mit Dosenwurst bemerkte ich, dass mein Hinterrad keine Lust mehr hatte. Der Plattfuß war nicht zu übersehen. Meine erste Reaktion war, kein Problem, ich habe Ersatzschlauch mit dabei. Zu diesem Malheur kam leider noch hinzu, dass sich beim Wechseln des defekten Schlauchs noch eine Speiche verabschiedete und sich diese nicht so einfach entfernen ließ. Ich musste auch noch die in der Luft hängende Speiche sichern, bevor ich mich notgedrungen auf den schnellsten Weg zurück zum Auto machen konnte.

Einkehr

Roggenbrötchen mit Dosenwurst ersetzen definitiv nicht Pasta. Die geplante Einkehr ist dann auch der Panne zum Opfer gefallen.

Fazit

Steile Abfahrten über Schotter und nicht enden wollende Anstiege, welche oben angekommen, mit wunderschönen Aussichten belohnen. Nur die Panne trübte mir etwas das Radwandervergnügen durch den Westerwald. Allerdings würde ich die Tour eher für Mountainbikes oder Gravelbikes sehen. Trekkingräder kommen hier schnell an ihre Grenzen und sind für die Anstiege definitiv zu schwer.

Quellen

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