19. September 2024, irgendwo tief in der Wildnis des Rheinlands.
Ja, es war mal wieder so weit. Der Kalender sagte mir, es wäre höchste Zeit, eine „entspannte“ Wanderung zu unternehmen. Und was könnte entspannender sein, als eine Tour auf der Traumschleife Elfenlay? Mit einem Namen wie „Traumschleife“ kann das ja nur pure Erholung sein, oder? 😅 Spoiler: So viel Ruhe und Idylle hatte ich lange nicht mehr … vielleicht auch, weil ich in den ersten Kilometern gefühlt mein Gewicht in Matsch und Laub eingesammelt habe. Ein kleines Andenken der Natur, sozusagen.
Los geht’s … endlich, vielleicht, irgendwie
Da steht man also am Startpunkt, voll motiviert und bereit, sich mit der Natur zu „verbinden.“ Ich schnüre meine Schuhe, packe den Rucksack und – ab geht’s! Oder zumindest dachte ich das. Schon nach den ersten Metern das Gefühl: War die Wahl wirklich klug? Die Bäume waren zwar hübsch, aber es gab da dieses steile Stück, bei dem mir der Gedanke kam, ob ich vielleicht zufällig eine Treppe übersehen habe. Oder einen Schalter, der die Neigung des Weges wieder auf Normalmaß stellt. Aber nein, das ist halt Wandern, oder?
Ausgangspunkt: | Boppard |
Höhenunterschied: | ➚380 m ➘380 m |
Anforderungen | mittelschwer |
Einkehr: | keine |
Dauer: | ca. 3 1⁄2 Stunden |
Länge: | ca. 11 Kilometer |
Highlight: Das Viadukt über die Hubertusschlucht
Nach ungefähr zehn falschen Abzweigungen, einem halben Liter Schweiß und vielleicht ein, zwei Flüchen kommt man endlich beim Hubertusschlucht-Viadukt an. Und ja, ich gebe es zu: Der Anblick ist schon beeindruckend. Da spannt sich diese alte Eisenbahnbrücke wie ein echtes Relikt aus einer anderen Zeit über das Tal. Manchmal ist die Natur einfach atemberaubend … also im wahrsten Sinne des Wortes. Aber das soll so, habe ich gehört. Gilt als gesund. 🥲
Natürlich muss man das Ganze dann auch fotodokumentarisch festhalten. Ein paar „natürliche“ Schnappschüsse später war ich so weit, weiterzuziehen. Oder zumindest meine Beine dazu zu überreden, mich weiterzutragen. Eine „Traumschleife“ sollte man schließlich zu Ende bringen.
Der Weg zurück: Natur pur und Überlebensmodus
Der Rückweg bot dann noch mal alles, was eine Wanderung so richtig „traumhaft“ macht: matschige Pfade, etwas Kletterei, rutschige Steine – ach, und hatte ich erwähnt, dass mein Wasser fast leer war? Perfekte Vorbereitung ist schließlich auch eine Kunst, die ich noch perfektionieren darf.
Da marschiert man dann stundenlang mit einem halben Liter Wasser, weil man ja kein Schwergewicht im Rucksack wollte – clever wie man ist. Die Sonne lacht sich eins ins Fäustchen, während ich versuche, keine Halluzinationen von Getränkewagen zu haben.
Fazit: Ein „Traum“ von einer Wanderung
Am Ende des Tages sitze ich dann wieder im Auto, Schweiß, Matsch und all das inklusive, und denke mir: „Morgen hab’ ich Muskelkater. Sicher.“ Aber mal ehrlich – auch wenn ich gerne mal meckere: Diese „Traumschleife“ ist wirklich etwas Besonderes. Der Anblick des Viadukts, die dichten Wälder, das Gefühl, inmitten der Natur völlig verloren zu sein (im guten wie im weniger guten Sinn) – all das bleibt irgendwie hängen. Nur die romantisierte Vorstellung, dass Wandern einfach ist – die habe ich jetzt endgültig aufgegeben.
Nächstes Jahr suche ich mir eine Strecke aus, die auch gemütliche Sofawanderer, wie ich meistern können. Oder zumindest nehme ich dann doch den großen Wasserkanister mit. 😅