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  • HDR aus der Hölle – Natur macht auf Kalenderblatt

    HDR aus der Hölle – Natur macht auf Kalenderblatt

    Am 25. April 2025 hatte ich das zweifelhafte Glück, diesen hyperklischeehaften Sonnenuntergang am Achterwasser direkt vor dem Café Knatter auf Usedom festzuhalten. Die Natur hat hier offensichtlich abermals tief in die Farbpalette gegriffen – ganz so, als wollte sie einem Werbeprospekt für „Wellness mit Ausblick“ Konkurrenz machen. Glänzendes Wasser, perfekte Horizontlinie, Sonnenuntergang wie aus dem Stockfoto-Katalog – fehlt eigentlich nur noch die Silhouette eines verliebten Pärchens mit Picknickkorb. Aber gut: Wenn schon Kitsch, dann bitte konsequent.

  • Bitte. Danke. Download abgeschlossen. – Digitale Höflichkeit im Gespräch mit gefühllosen Blechköpfen

    Bitte. Danke. Download abgeschlossen. – Digitale Höflichkeit im Gespräch mit gefühllosen Blechköpfen

    Es ist Montag, 6:42 Uhr. Ich bin zu müde, um mein Passwort richtig einzugeben, aber nicht zu müde, um der Künstlichen Intelligenz ein freundliches „Guten Morgen“ zu tippen. Ja, ich grüße Maschinen. Nicht, weil ich glaube, dass sie sich freuen – sondern weil ich anscheinend beschlossen habe, auch im digitalen Raum ein kultiviertes Mitglied der Gesellschaft zu sein. Was kommt als Nächstes? Entschuldige ich mich bei meinem LTE-Router, wenn das Internet ausfällt?

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  • Ostereier, Menschenmassen und melancholische Momente – Ein Frühlingsausflug ins Getümmel

    Ostereier, Menschenmassen und melancholische Momente – Ein Frühlingsausflug ins Getümmel

    Wer sich zur Blüte der japanischen Kirschen freiwillig in den Schwetzinger Schlossgarten begibt, sollte entweder sehr mutig sein – oder eine ausgeprägte Toleranzgrenze für Menschenmassen und Selfiesticks besitzen. Wir hatten beides nicht und sind trotzdem hingefahren.

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  • Caspar David Friedrich würde kotzen.

    Caspar David Friedrich würde kotzen.

    Statt einsamem Wanderer über dem Nebelmeer: ein Fotograf im Wettlauf mit lärmenden Touristen, wild entschlossenen Selfiesticks und der permanenten Angst, dass ein Tsunami die Idylle zerstört. Eine Sekunde Belichtungszeit reichte, um das Chaos um mich herum verschwinden zu lassen – und plötzlich sieht die Ostsee wieder aus wie ein melancholisches Gemälde von 1818. Romantik? Klar. Aber bitte mit Parkplatz, WLAN und Bratwurstbude in 800 m Entfernung (siehe Königsstuhl und Kap Arkona).

    Der Spot? Natürlich nur erreichbar über einen 4,5 km langen Wanderweg. Bergauf. Beide Richtungen.

  • Reif für den Urlaub – Eine Odyssee zwischen Wahnsinn und Wanderlust

    Reif für den Urlaub – Eine Odyssee zwischen Wahnsinn und Wanderlust

    Es ist wieder so weit. Der Punkt im Jahr, an dem der Körper auf Autopilot schaltet und das Gehirn nur noch ein einziges Mantra kennt: „Ich brauche Urlaub!“ Die Zeichen sind eindeutig. Der Blick aus dem Bürofenster wird zum epischen Sehnsuchtsfilm, die Motivation liegt irgendwo zwischen Schneckenrennen und Tiefkühltruhe, und selbst der Kaffee kämpft vergeblich gegen den chronischen Energiemangel an.

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  • Kuhfluch(t)-Wasserfälle – oder über 1.000 Kilometer für etwas Gischt und fast Corona gratis dazu

    Kuhfluch(t)-Wasserfälle – oder über 1.000 Kilometer für etwas Gischt und fast Corona gratis dazu

    Manche nennen es Liebe, andere Wahnsinn. Ich nenne es: Wochenendprogramm de luxe.
    Spatzl war zur Reha in Bernried – vermutlich zur Erholung von mir – und ich dachte mir: Was soll’s, gönn dir doch mal ein bisschen Schloss. Also kurzerhand im noblen Schloss Hohenried einquartiert – damit ich wenigstens im Schlaf so tue, als hätte ich Stil.

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  • Apokalypse in Gelb – und keiner merkt’s.

    Apokalypse in Gelb – und keiner merkt’s.

    Statt heldenhafter Märsche durch die wilden Weiten des Westerwalds gab’s diesmal nur eine orbitale Trödelrunde auf dem Planetenweg – ein Ausflug von kosmischer Belanglosigkeit. Doch dann: dieses Feld. Gelb. Schrill. Aufdringlich wie ein schlecht gelaunter Kanarienvogel. Ob Raps, ob Senf – wen kümmert’s? Die Natur schreit förmlich: „Guck mich an, du Spaziergänger der Mittelklasse!“ Und man schaut. Natürlich. Denn zwischen Parkplatz, Planetentafel und Pollenattacke liegt plötzlich ein kleines Stück Farbgewitter. Fast schon schön. Wenn es nicht so verdammt gelb wäre.

  • Auferstehung vertagt – Papst Franziskus tritt ab

    Auferstehung vertagt – Papst Franziskus tritt ab

    Ostermontag, 7:35 Uhr. Während der gemeine Christ noch überlegt, wie viele Tage man Schokoladeneier als legitimes Frühstück durchgehen lassen kann, entscheidet sich Papst Franziskus für den letzten großen symbolischen Akt seines Pontifikats: den Abgang. Und zwar stilecht – am Tag nach der Auferstehung. Wenn das kein göttlich getimter Abgang ist, dann weiß ich auch nicht.

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  • 15 Kilometer und kein Hauch von Drama – Sporkenburg bei Sonnenschein

    15 Kilometer und kein Hauch von Drama – Sporkenburg bei Sonnenschein

    Ein Frühlingssonntag, 15 Kilometer auf soliden Wirtschaftswegen und eine Burg, die wenigstens fotogen war. Wer auf der Suche nach Drama ist, wird hier nicht fündig – aber vielleicht auf der Suche nach der Wahrheit übers Wandern.

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  • Frühling. Schon wieder.

    Frühling. Schon wieder.

    Veröffentlicht am 20. April. Also quasi „live“ – gemessen an der Halbwertszeit von Kirschblüten.

    Ja, ich weiß. Der Frühling ist fast durch, die Ersten stehen schon wieder mit Gartenschlauch und Grillzange bereit, und ich komme jetzt mit einem Blütenbild um die Ecke. Aber nicht irgendeinem! Dieses Bild wurde nicht mit irgendeinem dahingeworfenen Smartphone-Klick gemacht – es ist das Ergebnis einer bewussten Entscheidung, Technik in die Hand zu nehmen, durch einen echten Sucher zu schauen und den Auslöser zu drücken, während andere noch über ISO-Werte googeln.

    Aufgenommen am 23. März im Schwetzinger Schlossgarten – einem Ort, der wie gemacht ist für inszenierte Idylle. Und während dort die Zierkirschen in aller Ruhe ihre jährliche Blütenshow ablieferten, konnte ich nicht anders, als an IT-Projekte zu denken.

    Denn draußen läuft ein Release-Zyklus nach dem anderen – ohne Jira, ohne Scrum Board, ohne Deployment-Probleme. Keine Nachtschichten. Kein Hotfix. Kein „Wir sind kurz offline, gleich geht’s weiter“. Und am Ende? 100 % Verfügbarkeit und Nutzerzufriedenheit. Wie machen die das nur?