Bad Wildbad – Wildseemoor – Wendenstein

Auf dem Programm stand ein Leistungsmarsch über fast 30 Kilometer durch den Schwarzwald. Kommentar nach der Wanderung von meinem Erzeuger: „Du bist doch gar nicht mehr bei der Bundeswehr.“ Nein, bin ich nicht. Ich bin trotzdem marschiert.

Ausgangspunkt:Bad Wildbad
Höhenunterschied:770 Meter
Anforderungenschwer
Einkehr:Grünhütte
Dauer:ca. 8 Stunden
Länge:27,8 km

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Beim alljährlichen Almabtrieb in den Alpen dürfte man weniger Rindviecher auf einem Haufen antreffen, als an diesem Pfingstsonntag am Wildseemoor. Ich hatte leider übersehen, dass die nächsten Parkplätze kaum fünf Minuten zu Fuß entfernt lagen. Und da die Wege am Wildseemoor Rollator gerecht ausgebaut sind, war an eine gemütliche Rast mit Moorblick nicht zu denken.

Seit Olga nicht mehr mit dem Vögel-Jet von Schleckermann an den Ballermann Corona bedingt fliegen kann, muss sie mit der neuen Heimat vorlieb nehmen. Da nimmt man sogar in kauf, dass es kein Internet auf rund 900 Metern über Meeresspiegel gibt. Anstatt eines freundlichen Grüß Gott hört man: „Hast du Netz?“ Und Aisha schiebt mit Gucci-Rucksack ihren Nachwuchs im Kinderwagen über den Holzbohlensteg.

Um dies zu erleben, habe ich mich 3 Stunden den Berg hinauf gequält und unterwegs die Erfahrung gemacht, dass die Zwei-Klassen-Gesellschaft Realität geworden ist. Wer Corona hatte, geimpft ist oder einen negativen Test hat, darf in die Hütte rein. Der Rest bekommt seine Brotzeit „To Go“. Schön wäre es, wenn die Homepage genauso aktuell wäre, wie der geforderte Corona-Test.

Der kluge Mann baut vor und schleppt seinen Proviant den Berg hoch. 8 Euro für einen Brühpimmel mit Brot auf Pappteller und einen Kaffee im Pappbecher sind schon ein stolzer Preis. Mal ganz von der Tatsache abgesehen, dass sich dies mit Naturschutz und Nachhaltigkeit kaum unter einen Hut bringen lässt. Es lebe die Einmannpackung.

Ja es gab auch die Momente mit absoluter Ruhe und nur dem Rauschen der Wildbäche im Hintergrund. Natur belassene Wege mit umgestürzten Bäumen über die man sich seinen Weg bahnen musste. Wurde es mühselig und anstrengend war keine Sau weit und breit. Wer die Tour nachlaufen will, sollte dies möglichst an einem Montag machen. Die Auflösung gibt es in der Bildergalerie. Vielleicht hat man dann auch das Glück, dass anstatt eines schrägen Vogels einem ein Auerhahn vor die Linse läuft.

Den großen Wendenstein wird man auf der Tour vergeblich suchen. Sie führt im großen Bogen einmal um ihn herum. Ich habe mir nur erlaubt, hier den Titel aus dem Rothe Wanderführer Schwarzwald Nord zu verwenden. Alle Informationen zur Tour kann man dort nachlesen.

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