Bettendorf – Katzenelnbogen

Das Herz ist in Ordnung, die Schulter zwickt und Social Media geht mir mächtig auf den Keks. Nur das Wetter hatte wenigstens ein Einsehen.

Wetter

Der April zeigt sich von seiner launischen Seite. Nur über die Feiertage machte er wenigstens eine kurze Pause und bescherte Sonnenschein bei frühlingshaften Temperaturen. Leider war der Ostermontag schon damit verplant, ordentlich überteuertes CO₂ in die Atmosphäre zu blasen. Wie alle Jahre zu Ostern haben sich auch dieses Jahr die Tankstellen in Abzocke der Reisenden hervorgetan.

Planung

Eine ausgiebige Planung gab es diesmal nicht. Trinkflaschen gefüllt, Lenkertasche mit den notwendigen Utensilien gefüllt und den Bock aus dem Schuppen geholt. Danach einfach nur noch den Schildern Richtung Katzenelnbogen gefolgt. Spätestens nach der Plätzermühle im Hasenbachtal wurde mir klar, dass dies ein schweißtreibender Nachmittag werden wird.

Ausgangspunkt:Bettendorf
Höhenunterschied:➚ 480 m ➘ 480 m
Anforderungenmittelschwer
Einkehr:
Dauer:ca. 2 Stunden
Länge:28,1 Kilometer

Ablauf der Tour

Der Klimawandel ist noch nicht in den Köpfen der kommunalen Politiker im „blauen Ländchen“ angekommen. Ich gebe zu, dass wir globale Probleme nicht regional lösen können. Mit dem Finger auf andere zu zeigen, um die eigene Unfähigkeit zu vertuschen, macht es aber auch nicht besser. Beim pro Kopf Ausstoß an Kohlendioxid liegen wir Deutsche immer noch vor den Chinesen (Siehe Link unten) Spitzenreiter ist hier Katar mit mehr als 35 Tonnen pro Jahr und Kopf. Deutschland und China liegen ziemlich gleich auf, mit etwas mehr als 8 Tonnen pro Jahr. Zum Vergleich stoßen die Rumänen nicht ganz 4 Tonnen CO₂ pro Kopf und Jahr in die Atmosphäre, was in Summe dem CO₂ Ausstoß des Streaming-Dienst Pornhub entspricht.

Eine Lösung wäre sicherlich, 94 % der Chinesen zu vergasen, um damit den weltweiten CO₂ Ausstoß um 28 % zu senken. Wer produziert dann aber den billigen Pedelecs, die wir tagein, tagaus konsumieren? Und die Fahrradwege im „blauen Ländchen“ werden durch diesen Genozid auch nicht besser. Allenfalls würde Putin auf seinem Erdöl sitzen bleiben, was den armen Ukrainern wieder zugutekäme. Ich befürchte jedenfalls, dass wir mit Windrädern alleine der Klimakatastrophe nicht entrinnen können und es wohl auf ein barbarisches Abschlachten unter der Menschheit hinausläuft. Der Krieg in der Ukraine dürfte nur ein Vorgeschmack darauf sein.

Ich werde mich notgedrungen noch eine ganze Weile über Radwege in einem erbärmlichen Zustand quälen müssen, die wenig Rücksicht auf die Topografie nehmen und mit Steigungen jenseits der 10 % für Freude sorgen. Dafür hat die Landschaft zum Ausgleich viel zu bieten, was man bei den schweißtreibenden Anstrengungen nur leider viel zu wenig wahrnimmt. Irgendwie fühle ich mich hier an den Abschnitt des Paneuropa Radwegs kurz hinter der Grenze in Tschechien erinnert. Sei’s drum, ich komme noch ohne klimaneutrale Unterstützung aus Gegenwind die Berge hoch.

Einkehr

Die erhoffte Eisdiele in Katzenelnbogen habe ich nicht auf die Schnelle gefunden. Erst der Tipp vom Nachbarn hat mich nach der Tour auf die richtige Spur gebracht. Fürs nächste Mal weiß ich jetzt, wo ich die kühlende Erfrischung bekomme. So nutze ich die Gelegenheit, am Auswandererdorf Niederfischbach eine Pause einzulegen.

Fazit

Ein Genozid an den Chinesen würde zwar helfen, die globalen Klimaziele zu erreichen. Dies hätte aber wohl keinen Einfluss auf den Zustand der Radwege im „blauen Ländchen“. Anstatt die schöne Aussicht zu genießen, werde ich mich wohl mit den Unwegsamkeiten des hiesigen nicht vorhandenen Radwegenetz herumschlagen müssen. Anstatt auf die alte Trasse der nassauischen Kleinbahn eine Bundesstraße zu legen oder diese mit Eigenheimen zu verbauen, wäre es zukunftsweisender gewesen, diese zum Radweg auszubauen.

Quellen

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