Manchmal habe ich den Eindruck, Politik ist wie die Bundesliga. Jeder trägt sein Trikot, seine Flagge, und wehe, man hinterfragt die Parole des eigenen Teams. Diskussion? Fehlanzeige! Doch ich mache nicht mit. Ich passe nicht in ein Lager, weil ich Lagerdenken für eines der größten Hindernisse halte, um echte Probleme zu lösen. Und ganz ehrlich, das bunte Tänzchen der Ideologien lässt mich eher müde gähnen.
Realpolitik statt Ideologie
Ich bevorzuge Realpolitiker. Das sind diejenigen, die bereit sind, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen, wenn sie für die Gesellschaft notwendig sind. Keine Angst vor schlechter PR, keine Lust auf „Das haben wir schon immer so gemacht“. Denn Hand aufs Herz: Die Welt ist nicht schwarz oder weiß, links oder rechts, liberal oder konservativ. Sie ist ein kompliziertes Geflecht aus Interessen, Zwängen und Herausforderungen. Klingt unsexy? Willkommen in der Realität.
Der Ideologie-Fetisch
Ideologie scheint für viele Politiker eine Art heilige Kuh zu sein. Bloß nicht hinterfragen, denn das wäre ja ketzerisch! Dabei sollte Politik doch nicht darin bestehen, sein eigenes Weltbild wie einen Schatz zu verteidigen. Kompromisse? Wie vulgär! Aber genau darum geht es: Brücken zu bauen und Lösungen zu erarbeiten, die vielleicht nicht perfekt sind, aber immerhin besser als heiße Luft.
Keine Toleranz für Hetze und Hass
Ein absolutes No-Go sind für mich Politiker, die mit Hetze und Hass arbeiten oder sich politischer Fehlinformation bedienen, um Wähler zu mobilisieren. Wer gezielt Menschen gegeneinander aufhetzt, um selbst davon zu profitieren, hat in meiner Welt nichts zu suchen. Politik sollte verbinden, nicht spalten. Aber hey, das ist wohl zu viel verlangt, wenn sich manche lieber als Profilierungs-Weltmeister feiern lassen.
Deutschland als parlamentarische Demokratie
Deutschland ist eine parlamentarische Demokratie. Sprich: Ich wähle Parteien, in denen Politiker vertreten sind, die meinen Erwartungen entsprechen. Menschen, die Haltung zeigen und auch mal gegen den Strom schwimmen. Die, die bereit sind, unbequem zu sein, weil sie überzeugt sind, dass es das Richtige ist. Es geht nicht darum, beliebt zu sein oder Wahlen um jeden Preis zu gewinnen, sondern darum, Verantwortung zu übernehmen – auch, wenn das bedeutet, unangenehme Wahrheiten auszusprechen. Apropos Wahrheit: Die wird ja gerne mal aus dem Wahlprogramm gestrichen.
Und jetzt?
Falls du dir unsicher bist, welche Informationen stimmen und welche nicht, probiere es doch einfach mal mit einem Faktencheck. Ein Tool wie ChatGPT kann dir helfen, politische Desinformation zu erkennen und zu hinterfragen. Ein kleiner Schritt für dich, ein großer Schritt gegen Fake News.
Meine politische Farbenlehre ist also bunt – aber auch klar. Ich wähle keine Ideologien, ich wähle Menschen. Menschen, die zeigen, dass sie das große Ganze im Blick haben, ohne die kleinen Details zu vergessen. Menschen, die mutig sind, aber nicht blind. Und Menschen, die über Parteigrenzen hinweg anpacken, was getan werden muss.
Vielleicht passe ich damit nicht in irgendein Lager. Aber das ist mir offen gesagt auch ziemlich egal. Denn ich habe genug von politischen Zirkusnummern, bei denen das Publikum klatscht, während hinter der Bühne das Chaos regiert.
ein ganz hervorragender Artikel. Ich vermisse nur den Hinweis auf die Lobbyarbeit und die dadurch geschaffene Rücksicht der Politiker auf einflussreiche Konzerne z.B. Arbeitsplätze.
Vielen Dank für das Lob! Lobbyarbeit? Ach, stimmt, wie konnte ich das vergessen! Schließlich ist es doch fast rührend, wie Politiker sich aufopferungsvoll um das Wohl der Konzerne kümmern. Natürlich nur, weil sie so selbstlos an unsere Arbeitsplätze denken – nicht etwa an gut dotierte Posten in der Wirtschaft nach ihrer Amtszeit. Ich werde das in der erweiterten Ausgabe meines Artikels unter ‚Das große Einmaleins der Altruisten‘ ergänzen. 😉