Reif für den Urlaub – Eine Odyssee zwischen Wahnsinn und Wanderlust

Es ist wieder so weit. Der Punkt im Jahr, an dem der Körper auf Autopilot schaltet und das Gehirn nur noch ein einziges Mantra kennt: „Ich brauche Urlaub!“ Die Zeichen sind eindeutig. Der Blick aus dem Bürofenster wird zum epischen Sehnsuchtsfilm, die Motivation liegt irgendwo zwischen Schneckenrennen und Tiefkühltruhe, und selbst der Kaffee kämpft vergeblich gegen den chronischen Energiemangel an.

Das große Warten beginnt

Urlaubsvorfreude ist ja angeblich die schönste Freude – so sagen es zumindest die Glücksforscher, die offensichtlich noch nie versucht haben, eine Urlaubsplanung mit der eigenen Familie oder dem Partner abzustimmen. Während der eine nur ans Faulenzen denkt, plant der andere einen Erlebnisurlaub mit minutiös durchgetaktetem Programm. Spoiler: Am Ende gewinnt keiner.

Stattdessen beginnt ein epischer Organisationswahnsinn, in dem Fragen wie „Was packen wir ein?“, „Wie viele Ladekabel brauchen wir?“ und „Wer kümmert sich um die Pflanzen?“ plötzlich eine existenzielle Tragweite bekommen. Die Antwort auf all diese Fragen lautet übrigens: „Nicht genug.“

Reisefieber oder doch Wahnsinn?

Der eigentliche Wahnsinn beginnt mit der Anreise. Egal, ob mit Bahn, Auto oder Flugzeug – die Reise ins Urlaubsparadies gleicht einer Generalprobe für den jüngsten Tag. Im Zug sitzt natürlich garantiert der Typ mit der Lautsprecherstimme am Handy, im Flugzeug geht der Kampf um die Armlehne los, und auf der Autobahn wird das Navi zur ultimativen Hassfigur, wenn es mit süffisanter Stimme „bitte wenden“ befiehlt – mitten auf der A7.

Angekommen im Urlaubsort folgt der nächste mentale Härtetest: das Einleben. Ist das Hotelzimmer wirklich das, was die Fotos versprachen? Funktioniert das WLAN oder leben wir jetzt wirklich im digitalen Mittelalter? Und warum scheint der Nachbarbalkon direkt aus dem Helene-Fischer-Fanklub zu stammen?

Wandern, Warten, Wahnsinn

Irgendwann beginnt der geplante Wahnsinn – Pardon – die Aktivitäten. Eine Wanderung! Klingt harmlos, entpuppt sich aber schnell als Teststrecke für eine zukünftige Mondmission. Die Strecke war „leicht“? Ja, für Bergziegen mit Olympianiveau. Das Wetter „stabil“? Klar, mit der unvorhersehbaren Präzision eines Würfelspiels. Und die Stimmung? Eine Mischung aus „Warum tun wir uns das an?“ und „Nächstes Jahr machen wir einfach All-inclusive auf Balkonien.“

Doch dann passiert es. Der eine Moment. Der Blick von der Bergkuppe, das erste Frühstück mit Meeresrauschen, die sternklare Nacht ohne Handynetz. Der Wahnsinn macht kurz Pause. Und plötzlich weiß man: Es hat sich gelohnt.

Bis der Alltag wieder ruft. Und die nächste Urlaubsplanung beginnt …

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