Von Bettendorf nach Senftenberg – Tag 5 – Von Erfurt nach Weißenfels

Von gefrustet über Sonnen gegerbt bis weise – an diesem Tag sind mir allerlei bunte Vögel auf meiner Fahrt entlang von Ilm und Saale begegnet.

Wetter

Stark bewölkt, aber trocken und Temperaturen um die 23 Grad. Für die einen viel zu kühl für Anfang August. Für mich das ideale Wetter zum Radfahren. Dazu kommt auch noch weiterhin der Wind aus westlichen Richtungen. Zusammengefasst die besten Voraussetzungen für diese Etappe.

Planung

Über die D4 Mittelland-Route (Thüringen West) auf dem kürzesten Weg in die Kulturstadt Europas Weimar. Ab Weimar ging es weitestgehend dem Ilm-Radweg folgend bis zur Mündung der Ilm in die Saale. Ab Großheringen folgte ich der D-Route D11 Ostsee Oberbayern bis zum Zielpunkt der Etappe in Weißenfels. Mit etwas mehr als 98 Kilometern lag somit wieder eine lange, aber nicht besonders anspruchsvolle Etappe vor mir.

Ausgangspunkt:Erfurt
Höhenunterschied:➚ 570 m ➘ 600 m
Anforderungenschwer
Einkehr:Apolda
Dauer:ca. 6 Stunden
Länge:98,2 Kilometer

Ablauf der Tour

Die größte Herausforderung war, dass es erst ab 7:30 Uhr Frühstück gab und die Einfahrt zum Abstellplatz meines Drahtesels noch verschlossen war. Dementsprechend spät konnte ich auf den Weg machen. Erstaunlicherweise wie ausgestorben fand ich die Innenstadt vor und konnte in Ruhe meine Bilder schießen. So ruhig und entspannt sollte es aber an diesem Tag nicht bleiben.

Manch Radreisender hat nicht einmal die Zeit anzuhalten, um vom Highlight am Wegesrand ein Bild zu machen. In voller Fahrt wird das Handy gezückt und draufgehalten. Radfahrer haben es offensichtlich immer eilig. Zu dieser einzigartigen Erkenntnis sind auch zwei Pädagogen im Ruhestand gekommen. Lapidar wurde beim Bier festgestellt, dass man von den Sehenswürdigen am Rande der Strecke eigentlich nichts gesehen hat.

Abhilfe könnte das Abkleben des Tachos sein. Über den Lenker gebeugt starrt man auf das kleine Teil, um ja nicht zu langsam über den Radweg zu rasen. Mann könnte ja von einer Dame weit jenseits des Renteneintrittsalters auf ihrem schicken neuen Pedelec überholt werden. Der Gipfel der Demütigung ist erreicht, wenn unsere Sonnen gereifte Oma lässig mit Aperol Spritz auf der Terrasse des Hotels sitzt, während man sich selbst nach dem Einchecken erst mal unter die Dusche quält.

Einkehr

Hätte man uns doch nur reisen lassen, schallte es aus dem Kaffee in Apolda. Der Bissen vom Pfannkuchen blieb mir im Hals stecken und am Kaffee verbrannte ich mir die Zunge. Dass in Rechtsdeutschland offensichtliche Vollposten ihre Dummheiten auf Radwege pinseln, ist peinlich genug. Soviel zum Thema, man will sein zweites Frühstück in Ruhe genießen. Irgendwie war mir danach der Appetit so richtig vergangen. Statt des Mittagessens gab es Kaffee und Kuchen mit Burgblick.

Fazit

Neben Rhein, Neckar, Donau und Elbe zählt das Saaletal mit zu den schönsten und abwechslungsreichsten Flusstälern in Deutschland. Dementsprechend belebt sind auch die Radwege entlang der Saale. Ich hatte viel Glück noch ein Bett in Weißenfels mir zu ergattern. Noch mehr Glück hatte ich mit den beiden Lehrern im Ruhestand, die mir den Abend äußerst kurzweilig gestalteten.

Quellen

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