Von Bettendorf nach Senftenberg – Tag 3 – Von Reuters nach Dankmarshausen

Ich bin doch nicht der einzig Wahnsinnige, der seinen Urlaub auf irgendwelchen Radwegen verbringt. Am dritten Tag wurde es merklich voller auf meiner Route Richtung Osten.

Wetter

Vor dem Tief ist nach dem Tief. Dieser Donnerstag sollte ein sehr windiger Tag werden. In Böen waren bis zu 70 km/h aus Südwesten gemeldet. Für mich bedeutete dies kräftige Unterstützung von hinten. Dazu sollte es noch weitestgehend trocken bleiben. Auf der Abfahrt ins Tal der Fulda bekam ich zu meinem Leidwesen einen kleinen Schauer ab.

Planung

Diese Etappe war ursprünglich etwas länger geplant. Das Ziel war Lauchröden, was in etwa 15 Kilometer weiter gewesen wäre. Mein Anruf bei der geplanten Herberge lief allerdings ins Leere. Quasi am Wegesrand lag dann das Hotel Waldschlösschen, in dem ich dann ein Zimmer für die Nacht und ein leckeres Abendessen fand.

Bei der Planung einer solchen Tour kann man nicht alle Eventualitäten einplanen. Wetter, Defekte, Baustellen, Verletzungen oder auch Unfälle lassen sich nicht im Voraus planen. Wäre das Sturmtief nur ein paar hundert Kilometer weiter nördlich über Deutschland hinweggezogen, wäre der Wind aus nordwestlicher Richtung gekommen und ich hätte für mein Tagesziel mehrere Stunden länger gebraucht. Mit wieder annähernd 100 Kilometer Etappenlänge, war diese Etappe viel zu lang, um eine Übernachtung im Vorfeld fest zu buchen.

Ausgangspunkt:Reuters
Höhenunterschied:➚ 480 m ➘ 610 m
Anforderungenschwer
Einkehr:„Zum weißen Rössl“
Dauer:ca. 5 Stunden
Länge:82,1 Kilometer

Ablauf der Tour

Nach einem mäßigen Frühstück, das Frühstücksei roch schon leicht nach Schwefel, machte ich mich mit knurrendem Magen auf den Weg Richtung ehemaliger innerdeutscher Grenze. Wirklich schwere Anstiege standen nicht mehr auf dem Programm. Auf kleinen Nebenstraßen und gut ausgebauten Radwegen ging es überwiegend bergab oder flach an der Fulda entlang. Einzig, das Stück zwischen Bebra entlang der Bahnlinie Richtung Eisenach war etwas ekelig. Immer wieder gibt es hier kurze steile Abfahrten und Anstiege auf der Höhe von Unterführungen der Bahnlinie. Solche Stellen sind gefährlich, da auch immer was von rechts oder links kommen kann.

Bis ins Tal der Fulda war ich alleine unterwegs. Auf dem D4/D9/Radweg deutsche Einheit kamen mir ersten Gruppen Radwanderer entgegen. Diese Wahnsinnigen mussten sich schwer bepackt gegen den Wind das Tal, der Fulda hochquälen, während ich mich noch vom Rückenwind anschieben ließ. In Niederaula gab es das ersehnte zweite Frühstück.

Mit dem Schwenk Richtung Osten auf den R15 ab Bebra war ich wieder alleine. Erst vor dem Hotel traf ich auf Vater mit Tochter, die auf dem Weg nach München waren und auch dort übernachten wollten. Ich dachte für mich, da haben die beiden sich was vorgenommen. Mir blieb nur, Ihnen viel Spaß und Erfolg bei der Tour zu wünschen.

Einkehr

Wie war das mit den Landgaststätten? Der Gasthof „Zum weißem Rössl“ in Ludwigsau liegt direkt am Radweg, es war Mittagszeit und er hatte geöffnet. Das Schnitzel ließ ich mir nicht entgehen. Endlich mal ein vernünftiges gastronomisches Angebot zur rechten Zeit direkt an der Route. Gleiches Glück hatte ich mit meiner Übernachtung im Hotel Waldschlösschen in Dankmarshausen. Zimmer und Küche gut.

Fazit

Manchmal braucht der Mensch etwas Glück. An diesem Tag kam alles zusammen. Das Wetter spielte mit und der Wind blies aus der richtigen Richtung. Die Strecke war nicht zu anspruchsvoll und es gab eine Menge zu sehen. Ich war am richtigen Ort zur richtigen Zeit für eine Einkehr und am Ende stand auch noch eine hervorragende Übernachtungsmöglichkeit direkt am Wegesrand. Was will der Radwanderer mehr?

Quellen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert